Vom 3. – 5.11.2023 fand das Wochenendseminar der Jahresstipendiatinnen und Jahresstipendiaten des Freistaats Bayern 2023/24 statt, organisiert durch BAYHOST und die BTHA in Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg.
Insgesamt 28 Teilnehmende aus Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine und Ungarn, die an bayerischen Universitäten und Hochschulen mit einem Stipendium des Freistaats Bayern studieren oder promovieren, trafen sich in Regensburg, um über das Thema „Artificial Intelligence and its Impact on Society“ zu diskutieren.
Die Entscheidung für das Thema spiegelte die Relevanz und Dringlichkeit wider, sich mit den aktuellen Entwicklungen in diesem dynamischen Bereich auseinanderzusetzen. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, ihre vielfältigen Perspektiven einzubringen, um ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Herausforderungen und Chancen zu entwickeln, die sich in diesem zunehmend bedeutenden Forschungsfeld ergeben. Dabei versuchten die Veranstalter BAYHOST und BTHA, sowohl die technischen als auch die sozialen Fragestellungen miteinander zu verknüpfen.
Nach einer kurzen Vorstellung vom BAYHOST- und BTHA-Team erfolgte am ersten Seminartag ein Überblick über die Grundbegriffe und -konzepte der KI. Dieser wurde anschließend durch einen interaktiven Vortrag über die technischen Grundlagen des maschinellen Lernens und KI ergänzt, unterstützt durch aktuelle Anwendungsbeispiele aus der Praxis. Prof. Dr. Wolfgang Mauerer vom Labor für Digitalisierung der OTH Regensburg behandelte unter anderem Themen wie neuronale Netzwerke und Unterschiede zwischen dem menschlichen und dem maschinellen Lernen und Denken.
Am folgenden Seminartag lag der Schwerpunkt des Workshops von Maxim Gatskov, BAYHOST, auf der praktischen Anwendung von KI am Beispiel von ChatGPT. Die Teilnehmenden bereiteten in kleineren Gruppen knifflige Fragen für ChatGPT vor und diskutierten kritisch die Antworten, die das Programm lieferte. Im Anschluss erstellten sie Thesen zur Nutzung von KI, bereiteten in kleinen Gruppen Poster mit ihren Argumenten vor und präsentierten die Ergebnisse im Plenum.
Themen, die dabei angesprochen wurden, gaben das breite Fachspektrum der Geförderten wieder: so wurden unter anderem wirtschaftliche Herausforderungen von KI, ihre Rolle im aktuellen Bildungssystem und Einsetzbarkeit in der Kunst diskutiert. Trotz einiger Besorgnis über die Zukunft unserer Gesellschaft sind die Teilnehmenden zur Schlussfolgerung gekommen, dass die KI die menschliche Entwicklung eher fördern als behindern würde.
Abgerundet wurde die Gruppenarbeit durch den Vortrag eines weiteren Experten, Prof. Dr. Karsten Weber, Fakultät Informatik und Mathematik der OTH Regensburg. Er sprach zu den gesellschaftlichen Herausforderungen heute und in den kommenden Jahren, die aus der Nutzung von KI möglicherweise entstehen. Wertvoll waren auch Einblicke in die aktuellen sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekte in Bayern, Deutschland und weltweit.
Am letzten Seminartag fand eine Evaluation des Treffens und eine Führung durch das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg statt. Die Geförderten schätzten vor allem die Gelegenheit zum Netzwerkaufbau und zum Erfahrungsaustausch mit ihren Ko-Stipendiatinnen und -stipendiaten. Trotz des breiten Spektrums der Herkunftsländer der Geförderten wurden auch Gemeinsamkeiten der Kulturen aus der Großregion Mittel-, Ost- und Südosteuropa betont.
Foto: BTHA / BAYHOST