Studienfach: Germanistik als Fremdsprachenphilologie (Master)
Einrichtung: Universität Würzburg
Zeitraum und Ort: 2016 – 2019, Würzburg
Stipendienprogramm: Jahresstipendium des Freistaats Bayern
Vorbereitung des Aufenthaltes (z.B. Behördengänge, Studienplatz, Unterkunft etc.)
Vor meiner Anreise habe ich viel erledigen müssen. Bis zum 15. Juni musste ich mich sowohl um die Zulassung zum Studium als auch um einen Wohnheimplatz beim Studentenwerk bewerben.
Nach Würzburg haben mich meine Eltern mit dem Auto gefahren. So konnte ich viel mitnehmen, u.a. mein Fahrrad. Würzburg gehört zu den Städten, in denen alles mit dem Fahrrad gut erreichbar ist. Jeder Student hat hier ein Fahrrad. Außerdem gilt der Studentenausweis der Uni Würzburg als Fahrkarte. Nützliche Webseiten: www.bahn.de www.wuewowas.de www.mitfahrgelegenheit.de und www.vvm-info.de
Am Anfang musste ich die nötigen Formalitäten erledigen, wie das Anmelden im Auslandsamt der Stadt, das Eröffnen eines deutschen Kontos (kostenloses Girokonto bei der Sparkasse), Krankenversicherung (z.B. bei AOK) und die Immatrikulation.
Ein schönes Geschenk von der Stadt Würzburg stellt das Willkommensheft voller Gutscheine dar, das man nach der Anmeldung im Rathaus bekommt. Außerdem kann man damit zwei Mal die Rückerstattung für das Semesterticket beantragen, falls man in Würzburg wohnt.
Aufenthalt am Studienort
Die Zimmer des Studentenwerkes Würzburg sind oft möblierte Einzelzimmer. Töpfe und Besteck soll man selbst kaufen. Ich habe für mein Zimmer in einer 5-Zimmer-WG 256,- Euro/Monat bezahlt.
In Würzburg gibt es ziemlich viele Supermärkte, die spätestens um 20 Uhr geschlossen sind. Sonntags bleibt normalerweise alles geschlossen. Die Mensen der Uni Würzburg sind gut, man kann dort relativ günstig essen. Fast alle Wohnheime der Uni bieten eine Internetverbindung an.
Des Weiteren bietet die Universität ein vielfältiges Sportangebot an. Die Preise sind für Studenten sehr günstig. So bezahlt man z.B. nur zehn Euro für das ganze Semester und kann dann alle möglichen Sportkurse besuchen. Die Preise der Lebensmittel sind den tschechischen Preisen ähnlich.
Akademische Erfahrungen
An unserem Lehrstuhl gefiel mir sehr, dass wir in jedem Seminar viel über die gelehrte Thematik diskutierten. Dank der Seminare hatte ich die Möglichkeit, meine Fachkenntnisse aus der Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, interkulturellen Kommunikation, Deutschdidaktik und der deutschen Kultur und Geschichte zu vertiefen. Weiterhin erlernte ich Arbeitstechniken in Bezug auf das wissenschaftliche Schreiben und arbeitete für empirische Projekte in einem interkulturellen Arbeitskreis. Vor allem zwei Punkte waren für mich wichtig: Akademische Forschung und Lehrtätigkeit. Dazu besitzt die Universitätsbibliothek auch sehr viel Fachliteratur.
Ich habe insgesamt 19 Module absolviert, wie zum Beispiel Aspekte der deutschen Syntax, Deutsch- und Fremdsprachendidaktik, Landesstudien, Empirische Sprachwissenschaft, Angewandte Sprachwissenschaft, Interkulturelle Kommunikation oder auch ein Seminar zum Aufbau von zweisprachigen Textkorpora und Hauptwerken der deutschen Literaturgeschichte.
„Neben dem Studium unterrichtete ich in einem Deutschkurs für Flüchtlinge.“
Die Universität Würzburg verfügt über eine große Bibliothek. Die Lesesäle, Computerarbeitsräume und Studienräume sind während des Semesters und in der vorlesungsfreien Zeit sogar bis 22 Uhr geöffnet. Diese Möglichkeit wird von Seiten der Studenten häufig genutzt.
Neben dem Studium unterrichtete ich in einem Deutschkurs für Flüchtlinge. Ich bemühte mich durch meine Biographie Interesse an Deutsch und Deutschland zu wecken und sie für das Erlernen der deutschen Sprache zu begeistern. So konnte ich die erworbenen Kenntnisse aus der Sprachwissenschaft und Fremdsprachendidaktik in die Praxis umsetzen.
Nach dem dritten Semester konnte ich ein Praktikum im Goethe Institut Barcelona absolvieren. Ich wollte den Aufbau eines so renommierten Sprachinstituts kennen lernen. Das Praktikum hat meine Erwartungen erfüllt und es war eine sehr prägende Zeit. Ich hatte durchweg interessante und abwechslungsreiche Aufgaben und vor allem das Gefühl, gut in die Abteilung eingebunden zu werden.
Das Praktikum lohnte sich sowohl persönlich als auch in beruflicher Hinsicht für mich. Ich bekam eine gute Vorstellung, wie ein möglicher zukünftiger Arbeitsalltag aussehen kann und habe jetzt eine konkrete Vorstellung, in welche Richtung mein beruflicher Werdegang gehen wird. Ich bin erfreut, dass ich die Möglichkeit hatte, durch die Lernberatung selbst etwas zu gestalten und persönlichen Kontakt zu den Deutschlernenden aufzubauen. Ich habe in Deutschkursen verschiedener Niveaustufen hospitiert und habe an der Entwicklung und Durchführung einer Kursevaluation mitgewirkt.
Vor allem bedanke ich mich aber bei allen Mitarbeitern der BTHA und von BAYHOST. Ich habe mich stets sehr gut betreut gefühlt. Sowohl der Jahresstipendiatenempfang als auch das Wochenendseminar waren bestens organisiert, und es war sehr interessant auch die Stipendiaten von den anderen bayerischen Universitäten zu treffen und unsere Erfahrungen auszutauschen. Beruflich werde ich im Bereich der Bildungskooperation arbeiten. Der Masterstudiengang Germanistik als Fremdsprachenphilologie erweiterte zweifellos meine akademischen und praktischen Kompetenzen und qualifizierte mich zu diesem Berufsweg.
Text: Stipendienbericht / Bild: Universität Würzburg