Vom 8. bis 12.9.2025 wurde in den eindrucksvollen Räumen des Klosters Speinshart eine bayerisch-tschechische Sommerschulreihe zum Thema Künstliche Intelligenz eröffnet.
Die mehrjährige fachlich orientierte Sommerschulreihe wurde von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur in Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, der Westböhmischen Universität Pilsen und dem Speinshart Scientific Center for AI and SuperTech konzipiert.
Am Montag, den 8.9.2025, fand im historischen Musiksaal die feierliche Eröffnung statt, an der neben Studierenden und Organisatoren auch Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft teilnahmen. Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat sowie Vorsitzender des Beirats für grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien, Martin Schöffel, MdL, freute sich in seinem online übertragenen Grußwort über eine weitere Gelegenheit zur Intensivierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern und betonte: „Es ist nützlich und notwendig, wichtige Themen gemeinsam anzugehen.“ Die KI-Sommerschule, die auch in den kommenden zwei Jahren stattfinden wird, sieht er zudem als große Unterstützung für das Kloster und das Wissenschaftszentrum Speinshart. Zu den Ehrengästen gehörten der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Tobias Reiß, MdL, sowie die Präsidenten von drei bayerischen Hochschulen: Prof. Dr. Clemens Bulitta (OTH Amberg-Weiden), Prof. Dr. Stefan Leible (Universität Bayreuth) und Prof. Dr. Udo Hebel (Universität Regensburg), der zugleich Vorsitzender des Direktoriums von BAYHOST und BTHA ist. Die tschechischen Universitäten wurden durch doc. Ing. Miloš Železný, Ph.D., Dekan der Fakultät für Angewandte Wissenschaften der Westböhmischen Universität Pilsen, vertreten. Anwesend war auch der Konsul für Politik und Wirtschaft, Lukáš Opatrný, vom Generalkonsulat der Tschechischen Republik in München.
Das wissenschaftliche Programm der gesamten Woche wurde von Prof. Dr. Tatyana Ivanovska (OTH Amberg-Weiden) und doc. Ing. Jan Pospíšil, Ph.D. (Fakultät für angewandte Wissenschaften der WBU Pilsen) vorbereitet. Sie begleiteten insgesamt 30 Studierende von den genannten Hochschulen sowie von der Universität Bayreuth, der Technischen Hochschule Deggendorf und der Südböhmischen Universität Budweis. Aus mehr als 60 Bewerbungen ausgewählt, überstieg das Interesse die Anzahl der Plätze deutlich, was als Beweis für die Attraktivität dieser Sommerschule betrachtet werden kann.
Am darauffolgenden Tag standen die Vorträge der Keynote-Speaker Ing. Karel Košnar, Ph.D. (TU Prag), und Dr.-Ing. Sebastian Reitelshöfer (FAU Erlangen-Nürnberg) auf der Tagesordnung. Erwähnt wurden unter anderem die tschechische Herkunft des Wortes „Roboter“ in den Werken der Brüder Čapek, die historische Entwicklung und die drei Gesetze der Robotik sowie Merkmale sozialer Roboter. Der Nachmittag war praktisch ausgerichtet: Die Teilnehmer arbeiteten mit Robotern der Firma Niryo, bildeten gemischte Universität-Teams und erhielten ihre Aufgaben für den im Laufe der Sommerschule stattfindenden Hackathon.
Am Mittwoch besuchten die Studierenden unter der Begleitung von Richard Brunner von der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und seinen Kollegen führende Technologieunternehmen der Region – BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH in Weiherhammer sowie das Technologische Institut für angewandte Künstliche Intelligenz GmbH (TIKI) in Weiden. Dies geschah im Rahmen des sogenannten Praxistags. Dort stellten die Mitarbeiter den Gästen Digitalisierung und Einsatz von KI in Betriebsprozessen vor. Der Donnerstag begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Anton Schiela (Universität Bayreuth) zur Optimierung des maschinellen Lernens. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren dabei mehr über Prozesse zur Modelloptimierung und es bestätigte sich, dass es ohne Mathematik keine Künstliche Intelligenz gibt. Neben der weiteren Arbeit an den Niryo-Projekten war der Tag auch Teambuilding-Aktivitäten gewidmet. Der letzte Tag der Sommerschule galt der Finalisierung der Studentenprojekte. Insgesamt sechs von zehn Teams erhielten die Möglichkeit, ihre innovativen Lösungen zu präsentieren. Am Ende wurden drei Teams ausgezeichnet. Gewinner wurde das Team Robo Sapiens mit Studierenden aus Amberg, Deggendorf und Pilsen, welches die größte Zustimmung des Publikums erhielt.
Die Teilnehmer waren von der Woche voller Kreativität und neuer Erkenntnisse begeistert und freuen sich bereits auf die Fortsetzung in den kommenden Jahren. Die grenzüberschreitenden Sommerschulen haben zweifelsohne großes Potenzial, die akademische Zusammenarbeit beider Länder zu vertiefen. Die Wahl des Prämonstratenserklosters Speinshart, das ursprünglich von Prämonstratensern aus dem Kloster Tepl gegründet wurde, ist dabei kein Zufall: Über Jahrhunderte hinweg waren gerade diese Orte bedeutende Zentren von Bildung und Kultur.
Die bayerisch-tschechische KI-Sommerschulreihe wird von der Bayerischen Staatskanzlei durch den Beirat für grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien gefördert.
Bericht des OTV über die Eröffnung im Kloster Speinshart
Text: BTHA
Foto: BTHA, Vladimír Šigut, Tatyana Ivanovska

